Text: Anna Mazzotti, Catherine WagnerFoto: Massimo Listri (Massimo Listri)
Sowohl der Schwede als auch der Priester…
Arten von Design «In einem früheren Leben war ichaltägyptischer Priester» — lautet der erste Satz auf der offiziellen Website des italienischen Architekten und Designers Carlo Rampazzi… Viele Menschen erreichen den zweiten nicht mehr. Doch wer sich durch solch eine exzentrische Aussage nicht schämt, kann davon ausgehen, dass er die Prüfung bestanden hat. Er hat es verdient, Rampazzis Kunde zu werden. Der Stil eines der bekanntesten Designer Europas erfordert vom Kunden eine gewisse Neigung zum Abenteuer. Der Kunde sollte keine Angst vor Überraschungen haben. Er sollte mental darauf vorbereitet sein, dass früher oder später eine Mischung aus Farben, Epochen und Stilen im Haus herrschen wird — so ausgelassen und fröhlich wie in den Möbelkollektionen, die Rampazzi für die extravagante italienische Marke Colombostile entworfen hat. (Auf die Möbel aus diesen Kollektionen kann man übrigens auch nicht verzichten!) „Meine Innenräume und Möbel verändern das Leben ihrer Besitzer.“ von Heysden bei Gent. Dieses weitläufige Gebäude mit wunderschönem Garten wirkte innen äußerst trist: beige Wände, klassische Möbel mit beigen Polstern, in geordneten Reihen angeordnet, wie entlang eines Lineals. Hier und da waren an den Wänden Reproduktionen von Modigliani zu sehen, aber sie reichten offensichtlich nicht aus, um der beigen Stille Leben einzuhauchen. Allerdings waren die Besitzer mit all dem zunächst recht zufrieden.Innenraum der VillaFoto 1.Die elfenbeinfarbenen Wände des Wohn-Esszimmers dienen als neutrale Kulisse für Designobjekte. Unter ihnen — ein Ledersessel und ein Couchtisch mit Makassar-Platte aus der Kollektion La Nuova Tradizione, entworfen von Carlo Rampazzi für Colombostile, mit Seide bezogene Drehstühle von Studio Most und ein mit Decortex-Stoff gepolstertes Vibieffe-Sofa, Foto 2. Die Fülle an Polstermöbeln Der Aufenthalt im Büro dient eher der Entspannung als der Arbeit. Im Vordergrund steht ein Sessel aus der Kollektion La Nuova Tradizione, entworfen von Carlo Rampazzi für Colombostile, und am Fenster steht ein mit grün gefärbtem Ponyfell bezogenes Minotti-Sofa. Fotos 3, 4. Essbereich. Der Schrank mit Ledertüren aus der Recupluxe-Kollektion und der Tisch aus der Constantino-Kollektion wurden von Carlo Rampazzi und Sergio Villa für ihre Marke CRANDSV entworfen. Der Tisch ist umgeben von lederbezogenen Stühlen von Hurel.
Optische Täuschung
„Das Interieur ist, wie auch die Kleidung, nur dann gut, wennwenn es Eigentümer „wird“. Wie so oft begann der Umbau für alle Beteiligten unerwartet. Der Bauherr beauftragte Rampazzi mit dem Bau eines Pavillons über dem Außenpool, um diesen ganzjährig nutzen zu können. Der Architekt hat die Aufgabe erfüllt und es geschafft, die Illusion eines offenen Raums aufrechtzuerhalten. Er holte seinen langjährigen Partner, den Dekorateur Sergio Villa, mit, der das Dach mit Trompe-l'oeil-Gemälden schmückte. Es imitiert Stoff, der über die Sparren gespannt ist, und im mittleren Teil des Daches weichen die Paneele auseinander. und zwischen ihnen «Blicke» blauer Himmel mit leichten Wolken. An der einzigen unglasierten Wand — auch der Himmel, entlang dem «fliegen» wild Der Eigentümer des Hauses war begeistert und lud den Designer sofort ein, das gesamte Haus umzubauen. «Anfangs wollte ich den Innenraum einfach mit Farbe wärmer machen, — erinnert sich Rampazzi. — Doch mit fortschreitender Arbeit entwickelte der Kunde Gefallen daran und forderte immer gravierendere Änderungen. Dadurch wurde er tatsächlich mein Co-Autor. Jedes Zimmer hatte sein eigenes Farbschema. Im Wohnzimmer dominieren Gelb und Orange, im Arbeitszimmer Grün- und Ockertöne. Die Auswahl der Farben für das Schlafzimmer und das Badezimmer der Eigentümer dauerte am längsten. Am Ende haben wir uns für eine Kombination aus Rot und Gold entschieden. Langweilige Sessel und Sofas wurden durch ironische Objekte ersetzt, die von Rampazzi und Villa entworfen wurden (sie arbeiten oft nicht nur bei Innenräumen, sondern auch bei Möbelkollektionen zusammen). Bei der Dekoration des Hauses verzichteten die Designer auf gefälschte Gemälde, nutzten aber dennoch optische Täuschungen: Um den kleinen Flur optisch zu vergrößern, wurden dessen Wände und Tür mit Spiegelfolie verkleidet.Foto 1.«Hervorheben» Küchen — Fazzoletto Esstisch von Studio Most mit drapiertem Bein. Um den Tisch herum — Knoll International-Stühle mit Silberfolienbeschichtung. Sergio Villa bedeckte einen der Stühle mit einem Spaghetti-Gemälde. Foto 2. Der Poolbereich ist mit einer Konsole mit geschmiedeten Beinen und einer Tischplatte aus grünem Marmor sowie einer skulpturalen Vase von Selvaggio geschmückt. An der Wand sind mit Metall bemalte Entensilhouetten angebracht. Die Gemälde wurden von Sergio Villa nach den Entwürfen von Carlo Rampazzi angefertigt. Foto 3. Das Hauptschlafzimmer wird von Tischlampen aus den 1940er Jahren beleuchtet. Die Nachttische und die mit patiniertem Leder gepolsterte Bank sind nach einem Entwurf von Carlo Rampazzi aus Lärche gefertigt. Foto 4. Sergio Villa bedeckte die Tür und Decke im Flur mit Silberfolie. Über der Kommode aus der Bleu-Serie, Design von Carlo Rampazzi für Colombostile, — Gemälde von Andre von Schulenberg.
Was ist das Geheimnis?
Stärken dieses Innenraums
- Meisterhafter Einsatz von Farbe in jedem Raum— ein eigenes Farbthema. Die Fülle an leuchtenden Farben ermüdet das Auge nicht, da alle Farbtöne der Natur entlehnt sind. Im Wohn-Esszimmer dominieren die Farben von Gras und Herbstlaub. Das rot-goldene Schlafzimmer scheint von den Strahlen der untergehenden Sonne durchflutet zu sein.
- Einheit des Stils Dieses Interieur wurde nur gemachtzwei Personen — Carlo Rampazzi und Sergio Villa. Und es ist nicht verwunderlich, dass alle Artikel, so extravagant sie auch einzeln aussehen mögen, durchaus harmonisch miteinander kombiniert sind. Die hier verwendeten Möbel stammen von Colombostile und Crandsv (eine schwierige Abkürzung steht einfach für: Carlo Rampazzi UND Sergio Villa). Viele Accessoires wurden im Designbüro Rampazzi entwickelt, das sich in der Schweizer Stadt Ascona befindet und den Namen Selvaggio trägt. Die Teppiche wurden nach den Skizzen desselben Rampazzi gefertigt. Die Gemälde stammen von Sergio Villa.
- Fehlende Grenze zwischen Haus- und Gartengrenzenzwischen Innen- und Außenraum sind transparent — im wahrsten Sinne des Wortes. Große Fenster mit Blick auf den Garten ermöglichen es den Eigentümern, sich zu jeder Jahreszeit eins mit der Natur zu fühlen. Und der grüne Teppich im Esszimmer erinnert optisch an den „Teppich“. ein ordentlich geschnittener Rasen.
- Sinn für Humor Spaghetti auf der Rückseite eines Küchenstuhls gemalt, Enten aus Metall — an der Wand des Pools… In diesem Haus wird es Ihnen garantiert nicht langweilig.
Diese Elemente helfen Ihnen, ein ähnliches Interieur zu erstellen